Wittenberg, eine Bürgerstadt mit Privilegien

Die Wittenberger Bürger besaßen vom 14. Jahrhundert bis etwa 1850 umfangreiche und vielleicht in Deutschland einmalige Privilegien. Diese trafen vor allem den landwirtschaftlichen Bereich.

Mit der gesellschaftlichen Entwicklung ergaben sich daraus die verschiedensten Probleme, auf die ich in meinen folgenden Ausführungen eingehen will.
Was hatten die Wittenberger Bürger für Privilegien?
1. Am 15. Juli 1349 … …. Schenkte der Herzog Rudolf I. von Sachsen das Hohendorfer und Wyßiker Luch incl. der darin befindlichen Holzungen, worunter nach dem Einverständnisse der Interessenten des großen Luchs zu verstehen ist, den „Bürgern der Stadt Wittenberg um ihren Mangel an Holz und Weide abzuhelfen“.
und 2.
Am …….. Donnerstags nach Jacobi 1490 „ hat der Herzog Friedrich von Sachsen, den Radismeister und Rate und gemeine Stadt Wittenberg, ihre Erben und Nachkommen“ beliehen mit dem breiten Anger- (jetzt die Kuhlache)“ mit allen ihren Nutzen“ Damit entstand für die Wittenberger Bürger eine Situation die so glaube ich, in Deutschland einmalig war. Da diese Flächen im Verhältnis zur Anzahl der Bürger recht umfangreich waren, machten sich die damaligen für die Stadt verantwortlichen Personen auch Gedanken, wie dieses geordnet werden könnten. Um dieses verständlich zu machen möchte ich zunächst versuchen ihnen die damaligen Wittenberger Verhältnisse zu erklären.

Zur Wittenberger Altstadt gehörten die landwirtschaftlich genutzten Flächen in der Schlossvorstadt und in der Elstervorstadt. Beide zusammen wurden Vorstadt Schatzung genannt.

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